Die Balkanroute ist geschlossen. In Afrika werden die Grenzen gesichert mit deutscher Sicherheitstechnologie. In der Sahara sterben mittlerweile mehr Geflüchtete als im Mittelmeer. Die große Koalition in Berlin streitet sich wochenlang über einige wenige Flüchtlinge an den deutschen Grenzen und über die Frage, wie diese zurückgeschickt werden können in die Länder, die sie zuerst aufgenommen und registriert haben. Dabei ist eines klar: die Abschottung hat noch nie auch nur ein kleines Problem gelöst. Während sich die regierenden C- und S-Parteien den Rechstpopulisten nähern, ist die Linke zerstritten. Sie hat kein schlüssiges Migrationskonzept, das sie den Rechten entgegenstellen könnte. Weiterlesen
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„Glückliche Gegenwarten!“
Warum zwei früh mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Regierungschefs so unterschiedlich wirkten.
Und was das über „unsere Zeit“ (!?) aussagt.
Epilog und Synopsis – „Post-Neoismen 7“
von Stefan Frischauf
Für G.R., S.G.P. und S.A.P
und meine Eltern
Inhalt
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Die Gegenwart ist übermächtig.
In ihrer Verdrängung.
Von Vergangenheit. Und Zukunft.
Von Sein.
Und Werden. -
„Warum wir nach Hiroshima kommen.“
Und „warum wir in Warschau niederknien.“ -
Friedensnobelpreise: Zeichen globaler Hoffnungen?
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Kriege seit 2001 und die erneute Zerrissenheit der Welt
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Große Kämpfer für Frieden und Gerechtigkeit und ihr Schicksal
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Hoffnung auf eine glückliche und friedvolle Zukunft
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Bildung und (politische) Willensbildung: Sein und Werden
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Nachkriegsordnungen
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Deutschland: „falscher Frieden“, „wahrer Krieg“ oder –
wie steht’s um „die Würde des Menschen“?
1. | Die Gegenwart ist übermächtig. In ihrer Verdrängung. Von Vergangenheit. Und Zukunft. Von Sein. Und Werden. |
„71 Jahre zuvor. An einem hellen und wolkenlosen Morgen. Der Tod fiel vom Himmel. Und die Welt war verändert. Ein Lichtblitz und eine Feuerwand zerstörten eine Stadt. Und diese zeigten, dass die Menschheit die Mittel besaß, sich selbst zu zerstören.“
So beginnt Ex-US-Präsident Barack Obamas Rede in Hiroshima im Mai 2016.
Immerhin ist er am Ende seiner zweiten Amtszeit der erste US-Präsident, der den Ort besucht, an dem die erste Atombombe im Kriegseinsatz von den US gezündet wurde. Der daran erinnert. An ein Ereignis, das wie so viele Kriegsereignisse höchst ambivalent beurteilt wird: als Kriegsverbrechen. Oder als Notwendigkeit, um das Grauen des Krieges zu beenden. 71 Jahre, also mehr als zwei Generationen danach.
Aber seine Rede stellt den Krieg in erster Linie als dem Menschen eigenes, in seiner Natur geradezu festgeschriebenes Geschehen dar.2
„Genetisch verwurzelt in der Geschichte des Menschen“.
Wird mancher behaupten.
„Instinktiv bedingt“. Oder „stammesgeschichtlich verwurzelt“.
Könnte man stattdessen auch sagen. Weiterlesen
„Fluchtursachen bekämpfen?“
Warum Länder wie Afghanistan dauerhaft scheitern. Und wir mit ihnen.
„Globalisierung“, die höchstens dem „1%“ Glück bringt.
„Post-Neoismen 6“
von Stefan Frischauf
Die am schnellsten wachsende Stadt in Zentralasien =
das größte Flüchtlingslager nicht nur Afghanistans
Dies betrifft im Falle der noch Anfang der 2000er Jahre 2-3, inzwischen 5-6 Mio. Einwohner zählenden afghanischen Hauptstadt Kabul:
- „Kriegsflüchtlinge“ aus den seit erneutem Kippen des Landes 2008/09 immer stärker umkämpften Provinzen.
- „Landflüchtlinge“ aus dem Umland, denen die Stadt mit ihrem enormen Wasserverbrauch und Großgrundbesitz dort selbst zusehends das Wasser für Subsistenzlandwirtschaft und andere Formen des Lebensunterhalts abgräbt.
- Gleichzeitig „Klimaflüchtlinge“ auch aus dem Umland und von weiter her, die in Folge von ausbleibenden Niederschlägen und Schneeschmelzen von Hindukusch und Pamirgebirge ihren Schollen auf Tälern und Hochebenen des trocken ariden Landes kaum noch Erträge zum Nähren der gesamten Familie abringen können.
- „Wirtschaftsflüchtlinge“: siehe 1-3 hier. Man hofft ja schließlich, irgendwo „Boden unter den Füßen“: Sicherheit und ein ganz kleines bisschen Glück zu finden. Zumal die „Wirtschaftsentwicklung ja grundsätzlich dem Glück des Volkes“1 dienen soll.
Diese alle suchen also Zuflucht am „sichersten Ort Afghanistans“. Die Hauptstadt mit Sitz von Regierung und nationalen und internationalen Organisationen:
UN und viele andere „Nicht-Regierungs-Organisationen“ (NGOs). Weiterlesen
Gedanken zum Rechts- und Linkspopulismus
„Sitzen ein Millionär, ein Hartz-IV-Empfänger und ein Flüchtling an einem Tisch mit 20 Keksen; als Erstes nimmt sich der Millionär 19 Kekse und sagt dann zum Hartz-IV-Empfänger: Du musst aufpassen, damit Dir der Flüchtling nicht deinen Keks wegnimmt.“
In der Realität wird die Geschichte allerdings etwas anders erzählt – die 19 Kekse für den Millionär kommen erst gar nicht vor sondern es geht nur um den einen Keks, um den sich die wirtschaftlich schwachen Bevölkerungsschichten streiten können.
Aus Sicht der Politik, Wirtschaft und Medien ist das durchaus gewollt, so kann man in Ruhe die Besserverdienenden und die Konzerne noch etwas besser verdienen lassen, ohne dass das von der breiten Öffentlichkeit bemerkt wird. Und durchaus gewollt ist es auch, wenn man die Schwächsten gegeneinander ausspielt (Hartz-IV-Empfänger, osteuropäische Leiharbeiter, Flüchtlinge usw). Weiterlesen
Mut und Gerechtigkeit
Die Botschaften, die Frank-Walter Steinmeier (“Mehr Mut zur Demokratie”) und Martin Schulz (“Mehr Soziale Gerechtigkeit”) ausgesprochen haben, sind die richtigen. Aber Botschaften allein werden nicht ausreichen. Erste konkrete Äußerungen von Martin Schulz zeigen, nicht nur die Richtung stimmt: Weiterlesen