Archiv der Kategorie: Volkswirtschaft

Gute Arbeit – eine richtige Forderung der Gewerkschaften, aber springen wir nicht zu kurz?

Foto: NiklasPntk

Vorweg: ich bin aus Überzeugung Gewerkschaftsmitglied, und das seit fast 30 Jahren. Zu Anfang des Jahres 1990 bin ich in die ötv eingetreten – und ich war stolz auf meine Gewerkschaft, als es 1992 zum längsten Arbeitskampf im öffentlichen Dienst in der Geschichte der Bundesrepublik kam. Und lang habe ich davon profitiert, dass die gewerkschaftlichen Auseinandersetzungen zu kürzeren Arbeitszeiten geführt haben, auch wenn es im sozialen Bereich nie weniger als 38,5 Stunden pro Woche geworden sind. Und selbstverständlich bin ich heute raus auf die Straße gegangen um an Demo und Kundgebung teilzunehmen.

Gewerkschaften müssen sich neben angemessenen Lohnerhöhungen immer um die Verbesserung der Arbeitsbedingen kümmern, schließlich sind wir die eine Selbsthilfeorganisation, der es gelingen kann, die schlimmsten Auswüchse der Ausbeutung im Kapitalismus abzuwehren. Und jeder Arbeitnehmer, jede Arbeitnehmerin, der bzw. die nicht gewerkschaftlich organisiert ist, darf sich über schlechte Arbeitsbedingungen oder geringe Bezahlung nicht wundern. Wer sein Recht auf Widerstand durch solidarisches Handeln verzichtet, braucht von guter Arbeit auch nicht träumen. It’s capitalism, isn’t it?
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Mut zum Lernen

Karikatur vom 24.09.2018

Quelle: Stuttmann Karikaturen

von Ludger Elmer und blog1

In einer politischen Diskussion hieß es jüngst, wir sollten nicht immer an das Jahr 2040 denken, sondern entscheiden, welche Schritte in diesem und im nächsten Jahr unternommen werden.

Gelingt endlich ein Einstieg in eine ökologische und soziale Transformation der Gesellschaft?

Können echte Schritte zur Begrenzung des Klimawandels vereinbart werden, entsprechend unserer Verantwortung, unseres Beitrags und unserer zugesagten Klimavereinbarungen? Weiterlesen

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#ArbeitFairTeilen: Kürzer arbeiten – besser leben

Arbeitszeitverkürzung gehört wieder auf die Tagesordnung. Anders sind große gesellschaftliche Probleme wie Massen­arbeits­losig­keit und prekäre Beschäftigung nicht zu lösen. Wir brauchen einen neuen Arbeitszeitstandard von etwa 30 Stunden pro Woche. Diese „kurze Vollzeit“ ist nicht statisch, sondern nach persönlichen und beruflichen Situationen variierbar (Erziehungszeiten, Projektarbeit, Weiterbildung etc.), muss aber im Durchschnitt pro Jahr erreicht werden.

Nach volkswirtschaftlichen Berechnungen ist mit dieser neuen Normalarbeitszeit Vollbeschäftigung wieder herstellbar. Diese „Vollbeschäftigung neuen Typs“ ist möglich und nötig, weil die Arbeitsproduktivität kontinuierlich steigt. Wir benötigen heute für die Herstellung notwendiger Güter nur noch etwa die Hälfte der Zeit wie im Jahr 1960; demgemäß ist das Arbeitsvolumen gesunken, während die Erwerbsbevölkerung gewachsen ist. Da 1960 regelmäßig 48 Stunden pro Woche gearbeitet wurde, könnte die Arbeitszeit heute sogar Richtung 20-Stunden-Woche tendieren. Weiterlesen

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Globalisierung und Nationalstaat

Quelle: Suhrkamp Verlag

“Der demokratische Nationalstaat braucht eine globale Ordnung, und die globale Ordnung braucht handlungsfähige Nationalstaaten.” So steht es auf der Rückseite des Buches von Heiner Flassbeck und Paul Steinhardt, erschienen im Suhrkamp Verlag.

Der nachfolgende Beitrag listet einige Thesen aus dem ersten Kapitel des Buches auf.

Der ökonomische und politische Liberalismus ist gescheitert – politisch unfähig, die Balance zwischen Freiheit und Gleichheit zu wahren – soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge können nicht richtig gedeutet und in tragfähige politische Konzepte umgesetzt werden. Beispiele:

  • Die nicht enden wollende Arbeitslosigkeit
  • Hilflosigkeit bei der Entwicklung der Integration der Entwicklungsländer in die Weltwirtschaft
  • Stärker zunehmender Druck, Armut durch Auswanderung zu entkommen

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Liberale Illusion oder linker Realismus

Dietz-Verlag

Nils Heisterhagen ist Grundsatzreferent der SPD-Fraktion in Rheinland-Pfalz, hat Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft studiert, war Grundsatzreferent und Redenschreiber der letzten beiden IG Metall Vorsitzenden. Sein neues Buch heißt “Die liberale Illusion”. In der Zeitschrift MAKROSKOP, Magazin für Wirtschaftspolitik, Ausgabe Herbst/Winter 2018, Titel “Ach Europa!”, herausgegeben von Heiner Flassbeck und Paul Steinhardt, spricht er in einem Interview über “die Krise der Linken im Spannungsfeld zwischen Liberalismus, Individualismus und Ökonomie”. (S.27) Hier einige der zentralen Aussagen von Heisterhagen: Weiterlesen

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