Schlagwort-Archive: Ressourcen

Die neue Lust am Nicht-Konsum

Früher waren viele von ihnen obdachlos und arm. Heute sind sie Verkäufer von BISS, einer Zeitschrift von „Bürgern in sozialen Schwierigkeiten“. BISS ist ein mittelständisches Unternehmen mit 50 Angestellten und 60 freien Verkäufern.

BISS erscheint monatlich und darf in München mit einer Sondergenehmigung der Landeshauptstadt auf öffentlichem Grund verkauft werden.

BISS ist die älteste Straßenzeitung Deutschlands und hat eine Auflage von 38.000 Stück. Die Verkäuferinnen und Verkäufer sind bedürftig im Sinne des Sozialgesetzbuches.

BISS kann Verkäuferinnen und Verkäufer nur anstellen, wenn Patinnen und Paten diese unterstützen, indem sie einen Teil des Gehalts übernehmen. Eine Patenschaft beläuft sich auf durchschnittlich 5.000€ im Jahr. Auch Teilpatenschaften, zeitlich und finanziell, sind möglich. (hier ausführlich)

Ich habe mir das Heft von Juli/August 2014 angesehen. Es macht auf mit dem Titel „Mach’s einfach! Reparieren, tauschen, verschenken und teilen“. Es scheint mir, als ob gerade Bürger in sozialen Notsituationen uns zeigen wollen, dass „es Spaß macht, zu reparieren und zu recyclen und die knappen Ressourcen der Erde zu schonen“. BISS sagt, es gebe eine „Neue Lust am Nicht-Konsum“ und „Wir erleben eine Renaissance der Reparatur, des Tauschens und Teilens – auch in München“. Weiterlesen

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Deutsche Waffen für die Kurden?

Die Bundesregierung hat am 20.8.2014 beschlossen, Waffen und Kriegsgerät an die Kurden im Nordirak zu liefern, um sie in ihrem Kampf gegen die Terrormilizen des IS (Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien) zu unterstützen. Diese Entscheidung verstößt gegen die Grundsätze deutscher Politik, wonach in Krisengebiete keine Waffen exportiert werden dürfen.
Viele Kommentare in den Medien heben hervor, dass der Irak schon voller Waffen ist. Mich hat die Frage interessiert, wohin gehen die Waffen und wo verbleiben sie? Ich habe nachgelesen in der SZ, in SPON, in der Jungen Welt und im Freitag. Weiterlesen

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Der Sieg der Ökonomie und Kapitalismus-Kritik

Auf den NachDenkSeiten erschien am 18.07.2014 ein Beitrag von Götz Eisenberg anlässlich des zweiten Todestages des radikalen Kapitalismuskritikers Robert Kurz. Hier als Auszug das Resumee:

Robert Kurz wurde nicht müde, uns an die Möglichkeit zu erinnern, die wild gewordene Ökonomie zurückzupfeifen und an eine gesellschaftliche Leine zu legen. Wir benötigen eine Ökonomie, die nicht länger nach Geldkategorien und den Äquivalenzkriterien des Warentauschs verfährt, sondern ihre Praxis an naturalen Größen und sinnlichen Bedürfnis- und ökologischen Verträglichkeitskriterien ausrichtet. Es wird immer dringlicher, den intellektuellen Mut aufzubringen, uns eine Welt jenseits von Ware und Geld vorstellen zu können und uns praktisch für ihre Verwirklichung einzusetzen.
Alles andere schien Robert Kurz utopisch.

Zeitgleich erschien eine Replik von Jens Berger (“Wenn Kapitalismuskritik zu kurz greift”), die mich ein wenig enttäuscht, scheint er doch zu glauben, der Kapitalismus sei nach wie vor durch die Politik zu bändigen, und diese sei – zumindest theoretisch – in der Lage, Wege zu finden, dass die inneren Widersprüche sich befrieden lassen, Zitat: Weiterlesen

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Bürger nehmen die Energiewende in ihre Hand

Unter dem Titel

Bürger mit Energie für den Klimaschutz

berichtet die SZ im Teil LANDKREIS DACHAU, R11 am 24.7.2014:

“Die Bürgerenergiegenossenschaft Haimhausen-Petershausen-Vierkirchen startet mit 85 Gründungsmitgliedern… Das erste Projekt ist der Erwerb einer Photovoltaikanlage in Buxheim vom Kommunalunternehmen Petershausen. …”

Auszug aus dem Flyer:

Was ist die BürgerEnergie HaPeVi eG?

Die „BürgerEnergie HaPeVi eG“ (eingetragene Genossenschaft) hat zum Ziel, die Energiewende in den Gemeinden Haimhausen, Petershausen und Vierkirchen durch Projekte
der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, der Speicherung von erneuerbaren Energien, zur Steigerung von Energieeffizienz und zur Energieeinsparung anzustoßen und umzusetzen sowie den Energiebedarf in der Region zu decken.

Durch eine breite Mitwirkung möglichst aller gesellschaftlichen Gruppierungen sieht sich die Genossenschaft als Teil der Gesellschaft, die sich nicht nur ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung bewusst ist, sondern diese durch ganz konkretes Handeln lebt.

Ich finde, die Energiewende dezentral und genossenschaftlich zu gestalten, das ist genau der richtige Weg! Ich werde dabei sein!

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Carsharing in Vaterstetten: Ein richtiger Schritt in die Zukunft!

Während etwa 20% des im Lebenslauf eines Autos verursachten CO2-Ausstoßes bei der Produktion des Fahrzeugs entstehen, sind ca. 3/4 der Kosten eines Autos Fixkosten, fallen also an unabhängig von der Nutzung.

Carsharing – mehrere Personen nutzen ein Fahrzeug – reduziert also den CO2-Ausstoß und die Kosten für den Nutzer gleichermaßen.

Und es funktioniert, z.B. in Vaterstetten bei München!

  • Vaterstetten hat ca 22.000 Einwohner und liegt im Kreis Ebersberg im S-Bahn-Bereich von München.
  • Ein eingetragener Verein organisiert das Carsharing.
  • Der Verein hat heute 266 Mitglieder, im Bestand sind 21 Fahrzeuge.
  • Die Mitglieder zahlen eine einmalige Einlage, die bei Austritt zurückerstattet wird, von 600 €.
  • Der Tarif für die Nutzung (inklusive Benzinkosten) beträgt zwischen 0,25 € / km  für den Kleinwagen und 0,40 € / km für den Transporter.
  • Der Zeittarif beträgt 0,90 € / Stunde tagsüber und nachts 0,20 € / Stunde. Gebucht und abgerechnet wird im Viertel-Stunden-Takt.
  • Es wird eine einmalige Aufnahmegebühr von 50 € erhoben.
  • Nur wer Mitglied ist, darf die Autos nutzen.
  • Die Leiter und Organisatoren arbeiten ehrenamtlich.

Ein weiterer Vorteil des Carsharings ist nachgewiesen. Es wird deutlich weniger, weil bewusster Auto gefahren.

http://www.carsharing-vaterstetten.de/

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