Heiner Flassbeck, ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler, der von 1998 bis 1999 beamteter Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen und von Januar 2003 bis Ende 2012 Chef-Volkswirt (Chief of Macroeconomics and Development) bei der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf war (siehe Wikipedia), hat 2012 ein kleines Büchlein mit dem Titel „10 Mythen der Krise“ herausgegeben. Das Buch ist erschienen im Suhrkamp-Verlag.
Nachfolgend sind wichtige Aussagen und Zitate von Heiner Flassbeck aufgeführt. Der Autor dieses Artikels hat wenige eigene Gedanken hinzugefügt. Weiterlesen
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Der Sieg der Ökonomie und Kapitalismus-Kritik
Auf den NachDenkSeiten erschien am 18.07.2014 ein Beitrag von Götz Eisenberg anlässlich des zweiten Todestages des radikalen Kapitalismuskritikers Robert Kurz. Hier als Auszug das Resumee:
Robert Kurz wurde nicht müde, uns an die Möglichkeit zu erinnern, die wild gewordene Ökonomie zurückzupfeifen und an eine gesellschaftliche Leine zu legen. Wir benötigen eine Ökonomie, die nicht länger nach Geldkategorien und den Äquivalenzkriterien des Warentauschs verfährt, sondern ihre Praxis an naturalen Größen und sinnlichen Bedürfnis- und ökologischen Verträglichkeitskriterien ausrichtet. Es wird immer dringlicher, den intellektuellen Mut aufzubringen, uns eine Welt jenseits von Ware und Geld vorstellen zu können und uns praktisch für ihre Verwirklichung einzusetzen.
Alles andere schien Robert Kurz utopisch.
Zeitgleich erschien eine Replik von Jens Berger (“Wenn Kapitalismuskritik zu kurz greift”), die mich ein wenig enttäuscht, scheint er doch zu glauben, der Kapitalismus sei nach wie vor durch die Politik zu bändigen, und diese sei – zumindest theoretisch – in der Lage, Wege zu finden, dass die inneren Widersprüche sich befrieden lassen, Zitat: Weiterlesen
Carsharing in Vaterstetten: Ein richtiger Schritt in die Zukunft!
Während etwa 20% des im Lebenslauf eines Autos verursachten CO2-Ausstoßes bei der Produktion des Fahrzeugs entstehen, sind ca. 3/4 der Kosten eines Autos Fixkosten, fallen also an unabhängig von der Nutzung.
Carsharing – mehrere Personen nutzen ein Fahrzeug – reduziert also den CO2-Ausstoß und die Kosten für den Nutzer gleichermaßen.
Und es funktioniert, z.B. in Vaterstetten bei München!
- Vaterstetten hat ca 22.000 Einwohner und liegt im Kreis Ebersberg im S-Bahn-Bereich von München.
- Ein eingetragener Verein organisiert das Carsharing.
- Der Verein hat heute 266 Mitglieder, im Bestand sind 21 Fahrzeuge.
- Die Mitglieder zahlen eine einmalige Einlage, die bei Austritt zurückerstattet wird, von 600 €.
- Der Tarif für die Nutzung (inklusive Benzinkosten) beträgt zwischen 0,25 € / km für den Kleinwagen und 0,40 € / km für den Transporter.
- Der Zeittarif beträgt 0,90 € / Stunde tagsüber und nachts 0,20 € / Stunde. Gebucht und abgerechnet wird im Viertel-Stunden-Takt.
- Es wird eine einmalige Aufnahmegebühr von 50 € erhoben.
- Nur wer Mitglied ist, darf die Autos nutzen.
- Die Leiter und Organisatoren arbeiten ehrenamtlich.
Ein weiterer Vorteil des Carsharings ist nachgewiesen. Es wird deutlich weniger, weil bewusster Auto gefahren.
Ist Wohlstand ohne Wachstum möglich?
Am vergangenen Samstag bin ich im DGB-Haus gewesen. Das isw – Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V. hatte eingeladen: Ist Wohlstand ohne Wachstum möglich? Aus dem Veranstaltungsflyer:
Im Kapitalismus gelten nur Werte, die auf dem Markt in Geld verwandelt werden können. Deshalb stehen die Profitinteressen über denen der vernünftigen Reproduktion von Mensch und Natur. In der kapitalistisch-fossilistischen Produktions- und Lebensweise dominiert in krisenhaften Sprüngen ein Wachstum, das vor allem von den transnationalen Konzernen des Energie- und Verkehrssektors und der Finanzindustrie dominiert wird. Gute Arbeit, gutes Klima, Gesundheit sind immer weniger zu bekommen. Auch der Frieden wird angesichts der globalen Jagd nach Ressourcen und der Kontrolle der Verkehrswege zu einem immer zerbrechlicheren Gut. Wir müssen unsere Lebensweise ändern, wenn wir menschlich überleben wollen.
Sehr interessant war das Eingangsreferat von Prof. Ulrich Brand (Uni Wien): “Mensch und Natur verlangen die Wachstumsbremse”. Brand ist Mitglied des Kuratoriums des Instituts Solidarische Moderne, eines Instituts, das sich als Programmwerkstatt für linke Politikkonzepte versteht und dies nicht nur parteipolitisch versteht, aber sicher eine wichtige Rolle für ein Rot-Rot-Grünes Projekt auf Bundesebene spielen kann. Weiterlesen