Schlagwort-Archive: Schulden

Das Märchen von der Staatsschuldenkrise – Eurokrise (1)

Die politische und ökonomische Krise Europas währt nun schon mehrere Jahre. Die Europawahlen 2014 haben einerseits rechtspopulistische Kräfte – vor allem in Frankreich und in Großbritannien – nach oben gespült, andererseits in vielen Ländern – vor allem in Osteuropa – ein großes Desinteresse in Form niedriger Wahlbeteiligung offenbart.

Nun ist im IMK (Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung) ein Buch erschienen mit dem Titel „Die 10 Mythen der Eurokrise … und warum sie falsch sind“. Die Herausgeber sind Henning Meyer und Andrew Watt. Die 10 Autoren, unter ihnen die deutschen Volkswirte Gustav Horn und Peter Bofinger, behandeln verschiedene Gründe für die Eurokrise, u.a. woher die Schulden kommen, warum die Sparpolitik falsch ist, die verfehlte deutsche Politik, die Rolle der EZB und die angeblichen Inflationsgefahren. Weiterlesen

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Argentinien und die Schulden: Geierfonds fressen Menschenrechte

Argentinien ist wohl wieder zahlungsunfähig. Und das, obwohl erstens Geld für den Schuldendienst für Anleihen nach dem Schuldenschnitt nach der Staatspleite 2001 bereits bei US-Banken eingegangen ist und zweitens noch Devisenreserven in Milliardenhöhe bestehen. Wie das geht, hat Jens Berger auf den NachDenkSeiten unter dem wunderbar zutreffenden Titel „Argentinien und die Aasgeier auf den Finanzmärkten und in den Redaktionsstuben“ beschrieben:

Nachdem ein New Yorker Gericht dem Staat Argentinien in der letzten Woche untersagte, seine Gläubiger zu bedienen, steht Argentinien vor dem technischen Staatsbankrott. Dies geschah alles vor dem Hintergrund, dass einige Hedgefonds (sog. Vulture-Fonds (auf deutsch: Aasgeier-Fonds)) das große Geschäft mit argentinischen Ramschanleihen aus der Zeit vor 2001 witterten und den südamerikanischen Staat durch skurrile Gerichtsurteile in die Knie zwingen wollen. Eigentlich sollte dies doch ein Paradebeispiel für die Auswüchse eines zerstörerischen Finanzkapitalismus sein und dementsprechend kommentiert werden. Eigentlich. Ein großer Teil der deutschen Medien schlägt sich jedoch „erwartungsgemäß“ auf Seiten der Aasgeier.

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Schockierende Zahlen aus den USA

DIese Woche Mittwoch erschien in der SZ, im Wirtschaftsteil, S.17, ein Artikel mit der Überschrift „Armes Amerika“.
Darin werden die Ergebnisse einer großen Studie, die die Federal Reserve, die Notenbank der USA in Auftrag gegeben hat und in der nach der Finanzlage in den Haushalten gefragt wird, dargelegt. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  •  „Nur 48 Prozent der Amerikaner könnten in einem Notfall kurzfristig 400 Dollar aufbringen, ohne sich irgendwo Geld zu borgen oder etwas zu verkaufen.“
  •  „45 Prozent haben am Ende des Monats kein Geld übrig, das sie sparen könnten.“
  •  „Ein Drittel der Befragten hat Arztbesuche oder Medikamentenkäufe aufgeschoben, weil das Geld fehlte.“
  • „42 Prozent der Amerikaner gaben in der Umfrage an, dass sie wegen der Finanzkrise größere Käufe verschieben mussten.“
  •  „36 Prozent planen, dass sie später in Rente gehen als ursprünglich angepeilt.“
  •  „31 Prozent aller Befragten sagten, dass sie überhaupt keine Altersersparnisse oder Rentenansprüche haben.“
  • „Zwei Drittel aller Studenten müssen einen Kredit aufnehmen.“
  •  „Von den Menschen mit Studienschulden haben laut der Fed-Umfrage sogar 44 Prozent auf Arztbesuche oder sonstige Behandlungen verzichtet.“
  •  „Gerade mal ein Drittel der Amerikaner zwischen 18 und 59 Jahren hat genug Ersparnisse, um im Notfall drei Monate lang ihre Ausgaben bewältigen zu können.“
  •  „ … Ökonomen haben berechnet, dass das reichste Prozent der amerikanischen Bevölkerung zwischen 35 und 37 Prozent des gesamten Vermögen des Landes besitzen.“

Das sind wahrlich alarmierende Zahlen! Wie diese wohl bei uns aussehen?
Quelle: SZ vom 13.8.2014, S.17

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Flassbeck: Arbeit in der Krise

oder: Schuldner gesucht!
Heiner Flassbecks Vortrag “Arbeit in der Krise”, gehalten am 8. Oktober 2013 in Innsbruck an der Leopold-Franzens-Universität, als Video.
http://www.flassbeck-economics.de/arbeit-in-der-krise-vortrag-in-innsbruck/

Heiner Flassbeck erläutert in seiner einmaligen Art die aktuellen Probleme der volkswirtschaftlichen Situation in Deutschland, Europa und der Welt. Mit einfachen Worten, auch für Nicht-Ökonomen verständlich, langsam und eindringlich beschreibt er, woran unser System zur Zeit krankt. Man versteht, dass die Situation eigentlich ganz anders ist, als offizielle Stellen und Mainstream-Medien uns das wahr machen wollen. Eine Lösung bietet er allerdings nicht, was aber angesichts der Ignoranz der maßgeblichen Akteure auch verständlich ist.

Im folgenden aktuellen  Beitrag auf Flassbecks Blog ist das Video verlinkt. Nach dem Video ist der Beitrag vielleicht leichter verständlich:
http://www.flassbeck-economics.de/jahresbericht-der-biz-der-falsche-rat-zur-falschen-zeit/
Flassbeck war u.a. von 2003 bis 2012 Chef-Volkswirt bei der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD).

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