Warum sind die Zinsen auf unsere Ersparnisse, Tagesgelder und festverzinslichen Einlagen so niedrig? Die Antwort ist einfach – weil wir für die Finanzkrise zur Kasse gebeten werden.
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Eurokrise (6) – Die Inflation ist nicht die Gefahr
Die eiserne Sparpolitik des Kanzler Brüning war geprägt durch die Angst vor der Inflation. Deutschland hatte im Jahre 1931 4,5 Millionen Arbeitslose und die Preise sanken um 8,1%, aber beschäftigungspolitische Maßnahmen wurden nicht ergriffen. Das Land erlitt eine schwere Wirtschaftskrise, die den gesellschaftlichen Nährboden bereitete für die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933. Weiterlesen
Eurokrise (5) – Es ist die Politik – nicht der Euro oder die DM
Im fünften Kapitel des IMK-Buches “10 Mythen der Eurokrise” behandelt Andrew Watt die Frage, ob es Deutschland und den Krisenländern ohne den Euro besser ergangen wäre.
Vorbehalte gegen die Einführung des Euro hat es immer gegeben. Dass er ein „Teuro“ sei, ist immer wieder behauptet worden. Anzeichen dafür gibt es allerdings nicht. Die Inflationsrate in Deutschland ist von 2002 bis 2013 im Schnitt unter der Zielinflationsrate der EZB (1,9%) gelegen. Um eine gemeinsame Währung abzusichern, hätte dieser Wert von allen Ländern annähernd eingehalten werden müssen. Wir haben an anderer Stelle aufgezeigt, welche Folgen unterschiedliche Inflationsraten und davon abhängig auch die spezifische Entwicklung von Reallöhnen in Deutschland und Frankreich hatten. Zu hoch war die Inflation in Deutschland also auf keinen Fall. Weiterlesen
Eurokrise (4) – Deutschland ist kein Vorbild
Peter Bofinger, Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, behandelt im Teil 4 die Frage, ob das Verhalten Deutschlands in der Eurokrise ein Vorbild für die anderen europäischen Staaten sein könne.
Zunächst ist es allerdings ein anderer Mythos, mit dem Bofinger aufräumt: Deutschlands wirtschaftliche Stärke sei vorwiegend auf die Agenda 2010 zurückzuführen.
Die geringe Arbeitslosigkeit und die Exportstärke des Landes lassen sich wohl nicht wirklich begründen durch die sog. „Sozialreformen“, durch den Wegfall der Arbeitslosenhilfe, durch den Abbau von Lohnnebenkosten. Deutschland sei immer schon stark gewesen, sagt Bofinger, es habe allerdings die Kosten der Wiedervereinigung verkraften müssen. Dadurch sei die Staatsverschuldung gestiegen und die Rentenkassen belastet worden, das Wachstum habe darunter gelitten. Weiterlesen
Eurokrise (3) – Deutschland ist nicht der Zahlmeister Europas
Wenn die Wirklichkeit in Schlagzeilen abgebildet würde, dann ist Deutschland wirklich der Zahlmeister Europas. Die FAZ macht ihren Beitrag vom 27.11.2013 auf mit dem Titel: „Deutschland bleibt größter Zahlmeister der EU.“
Und wenn ich bei Google nur „zahl“ eingebe, dann erscheint „zahlmeister deutschland“. Somit scheint also die Schlagzeile verifiziert, die digitale Welt unterstellt, ohne dass ich noch weiter fragen und suchen müsste: Deutschland ist der Zahlmeister. Aber die Antwort, die Google gibt, ist frappierend, denn als erstes wird mir ein Artikel aus der Zeit angeboten mit dem Titel „Deutschland ist der Zahlmeister der EU – Die Zeit“, obwohl der Artikel – ein verkürzter Nachdruck des u.a. Teil 3 im IMK-Buch – genau das Gegenteil sagt. Weiterlesen