Schlagwort-Archive: NachDenkSeiten

Glaubwürdigkeitskrise der Medien!

Gestern Abend im DGB-Haus in München: Albrecht Müller, der Initiator und Mitherausgeber der NachDenkSeiten ist zu Gast. Mit Ihm nehmen Wolfgang Donsbach, Studienleiter und Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Dresden und Detlef Esslinger, stellvertretender Ressortleiter Innenpolitik der SZ, an einer Podiumsdiskussion teil. Das Thema ist die Glaubwürdigkeitskrise der Medien.
Die anfängliche Frage, ob das Thema mit einem Frage- oder Rufzeichen zu versehen sei, beantwortete Müller schnell. Günter Jauch habe mit der Stinkefinger-Geschichte über den griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis eindeutig dafür gesorgt, dass sogar drei dicke Rufzeichen angebracht seien.
Im Laufe der Diskussion lerne ich, dass in der SZ ausschließlich die Relevanz, die Glaubwürdigkeit und die Qualität der Analyse entscheidend sind dafür, ob ein Artikel gebracht wird oder nicht – die Meinung, die dahinter steht, ist unerheblich. Die später folgenden Vorwürfe, das manches auch einseitig dargestellt sei in der SZ, kontert Esslinger damit, dass eben nicht ein einzelner Artikel ausgewogen sein müsse, sondern entscheidend sei das Gesamtbild.
Und man dürfe nie enttäuscht sein, so will er glauben machen, denn enttäuscht sein, heiße doch, dass man sich vorher getäuscht habe. Also muss sich der Fragesteller im Publikum, der mit der Differenzierung von Meinung und Fakten in einem Artikel nicht einverstanden war, getäuscht haben. Und nun ist die Täuschung Gott sei Dank vorbei. So kann man das auch sehen! Weiterlesen

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Demokratie als Standortnachteil

Fast alle Bürger wünschen sich soziale Absicherung, wertschätzende Beziehungen, erfüllende Erwerbstätigkeit und eine dem Frieden verpflichtete Politik. Und fast jeder Politiker, der gewählt werden will, verspricht auch eben dies. Was die Frage aufwirft, warum es dann „dennoch“ immer unsozialer, unsolidarischer, würdeverletzender und kriegerischer zugeht im Land – und, wo sie eigentlich geblieben ist, die „Lahme Dame Demokratie“, von der man weit und breit nur noch selten etwas – und wenn dann kaum Gutes – vernimmt, während man innerhalb der Eliten unseres Landes bereits über die „Vorzüge autoritärer Herrschaftsformen“ diskutiert. Zu diesem „Souveränitätsverlust im postdemokratischen Zeitalter“ sprach Jens Wernicke mit dem Publizisten und Verleger Hannes Hofbauer, der in seinem neuesten Buch dessen Ursprung und Wirkungen nachspürt. Weiterlesen

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Griechenland und die Schulden

Foto: Sani_Flickr

Wenn man sich die zahlreichen Kommentare in den Medien über die griechische Schuldenkrise in den letzten Wochen anschaut, dann kann man in vielfacher Hinsicht verzweifeln.

Verzweiflung Nr. 1

Die erste Verzweiflung überfällt einen, wenn man die Folgen der Austeritätspolitik der EU-Gremien unter maßgeblichem deutschen Einfluss sieht:
Die Troika hatte von Griechenland einen Haushaltsüberschuss von 4,5 % des Brutto-Inlandsprodukts (BIP) gefordert. (wohlgemerkt: die Maastricht-Kriterien liegen bei einem maximalen Defizit von 3 % des BIP.)
Also wurde von Rentenkürzungen bis zu Mindestlohn und Gesundheitsversorgung alles Denkbare eingespart mit der Folge, dass die Wirtschaftsleistung und damit die Steuereinnahmen noch weiter zurück gegangen sind und in der Folge die Verschuldung noch zunahm.
Seit 2010 weist der griechische Haushalt jedes Jahr Defizite zwischen 8,6 % und 12 % aus.
Und während die Staatsschulden von 2006 bis 2013 „nur“ um 41,8 % gestiegen sind, kletterten die Staatsschulden im Verhältnis zum BIP um 69,9 %. Je mehr gespart worden ist umso größer wurden die Schuldenberge. Weiterlesen

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10 Jahre Hartz IV – und die SPD lernt nicht dazu

Gestern früh habe ich meinen Augen nicht trauen können, als ich die Süddeutsche Zeitung in die Hand nahm. Die Schlagzeile des Tages: „SPD will Frieden mit Hartz IV schließen“. Weiter heißt es: „Parteichef Gabriel und Arbeitsministerin Nahles loben die umstrittenen Reformen: Deutschland sei so wieder zum Wirtschaftswunderland geworden.“ Der Gastbeitrag der beiden, der dann auf Seite 6 abgedruckt ist, steht auch online zur Verfügung.

Kein Wort davon, dass der Regelsatz zu niedrig ist. Kein Wort davon, dass vor allem die Sanktionspraxis das Gebot der Menschenwürde verletzt. Stattdessen loben sie die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns sowie die Tatsache, dass die Arbeitslosigkeit so gering ist. Davon, dass 4.394.451 Menschen Arbeitslosengeld II beziehen und ein Leben am oder gar unter dem Existenzminimum führen müssen, davon, dass es ca. 1,3 Millionen Aufstocker gibt, dass mittlerweile über 2,5 Millionen Kinder in Einkommensarmut leben, findet sich natürlich auch kein Wort. Weiterlesen

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Vermögenssteuer jetzt!

vielleicht gerade jetzt unterstützen, wo Gabriel die Einführung einer Vermögenssteuer ad acta legen will…

Es rufen auf:

 

Vermögensteuer jetzt!

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