Gila Lustiger: Erschütterung

Treffen der „Nachdenker“ an einem warmen Augustabend beim Griechen im Agora. Ich habe ein Büchlein dabei, es ist der kleine Band von Gila Lustiger mit dem Titel „Erschütterung“. Schnell kommen wir auf das darin behandelte Thema: Die Reaktionen und die Fragen nach dem Warum, also nach den Motiven der Attentäter von Paris im November 2015.
Die Autorin war im Buch zurückgegangen in das Jahr 2005, als in den Vorstädten (Banlieues) tagelang der Mob geherrscht hatte, als Autos, Bibliotheken, Kindergärten und Polizeistationen angegriffen und in Brand gesetzt wurden.

Im Herbst 2005 erreichten die Unruhen schließlich ein Ausmaß, das in seiner Dauer und geographischer Ausbreitung selbst Experten überraschte. Zwischen dem 27. Oktober und dem 17. November 2005 lieferten sich jugendliche Vorstadtbewohner in ganz Frankreich Straßenschlachten mit der Polizei. Im Verlauf brannten mehr als 10.000 Fahrzeuge. Hunderte öffentliche Gebäude wurden zerstört, darunter Schulen, Kindergärten, Sporthallen, Postämter, Rathäuser und Polizeidienststellen. (Zitat: Bundeszentrale für politische Bildung)

Weiterlesen

Drucken

This page as PDF

Der ewige Schäuble

Foto: oaø

Ich gebe zu, dass bei mir eine Negativliste von deutschen Politikern von Wolfgang Schäuble angeführt würde.

Unser Finanzminister ist für mich DER Protagonist einer harten, engstirnigen neoliberalen Wirtschaftspolitik, der sich auch nicht durch Fakten vom Scheitern seiner Politik (siehe Griechenland, Portugal) beeindrucken lässt.

Jeder halbwegs intelligente Volkswirtschaftler müsste ihm doch erzählen können, dass seine Austeritätspolitik das Gegenteil von dem bewirkt, was er offensichtlich als seine Ziele darstellt. Weiterlesen

Drucken

This page as PDF

Eine Reise nach Westfalen

Münsterland Radfahren Radtour Radweg

http://www.muensterland-tourismus.de/4495/Radfahren_Muensterland / Muensterland e.V.

Eingeladen sind wir zu der Abiturfeier des Gymnasium Dionysianum in Rheine an der Ems. Ich bin Goldener Abiturient (Abitur 1966) und darf die Gastrede halten.

Die Reise führt uns über den Flughafen Münster/Osnabrück (kurz: FMO) nach Münster und Rheine. Wir erfahren einiges über den Zustand der Infrastruktur in Deutschland, über Verkehrssysteme, über Fahrräder und die Deutsche Bahn. Weiterlesen

Drucken

This page as PDF

30-Stunden-Woche fordern und umsetzen – sofort!

Anlässlich der Diskussionsveranstaltung 30-Stunden-Woche – Ein Einstieg in ein fortschrittliches Projekt in Europa? am 22.06.2016 veröffentlichen wir hier einige interessante Beiträge zum Thema Arbeitszeit bzw. Verkürzung der Vollarbeitszeit. Der nachfolgende Beitrag ist im September 2014 erschienen in Lunapark21 – Heft 27.

von Heinz-J. Bontrup

Es ist doch ganz einfach. Wenn in einer Volkswirtschaft die Produktivität um 2 Prozent zulegt, dann kann der Lohn um diese 2 Prozent steigen und gleichzeitig die Arbeitszeit um 2 Prozent gesenkt werden. Um somit Arbeitslose und Unterbeschäftigte in Arbeit zu bringen, und zwar zu gleichen Bedingungen wie die bereits Beschäftigten. Das heißt, Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Dies ist im Ergebnis lohnstückkosten- und verteilungsneutral. Auch die Gewinne der Unternehmer steigen automatisch um 2 Prozent in Höhe der Produktivitätsrate. An der Lohn- und Gewinnquote in der Gesamtwirtschaft ändert sich nichts. Die Preise bleiben ebenfalls konstant. Es gibt also keine inflatorischen Effekte durch Arbeitszeitverkürzungen.

Alle gewinnen demnach und trotzdem hagelte es Anfang 2013 nach der Veröffentlichung des „Offenen Briefes zur 30-Stunden-Woche“[*] in der Tageszeitung (TAZ) heftige Polemik, wie u.a. „Mottenkiste“ (Arbeitgeberverbände) oder „die Gruft der 1970er-Jahre öffnet sich“ (Prof. Michael Hüther). Auch wurden viele Phrasen gedroschen, wie, „das wäre das Todesurteil für die deutsche Industrie“ (Unionsfraktionsvize im Bundestag Michael Fuchs). Nicht zu erwarten war dagegen die anfängliche Zurückhaltung der Gewerkschaftsvorstände – und dann gar deren schroffe Ablehnung. Die Beschäftigten würden keine Arbeitszeitverkürzung wollen, sondern mehr Lohn. Obwohl diese Behauptung durch keine wissenschaftlich fundierte Untersuchung verifiziert wird, mag das sogar richtig sein. Denn die Beschäftigten haben auf Grund der neoliberal intendierten Umverteilung seit Jahren reale Einkommensverluste hinnehmen müssen. Dann zählt die Kaufkraft bei den Beschäftigten natürlich überproportional. Weiterlesen

Drucken

This page as PDF