Archiv der Kategorie: Sozialpolitik

Faktencheck Hellas

Foto: Iakovos Hatzistavroun iakovos@eexi.gr

Gregor Gysi hatte am 18.10.2014 im Bundestag gesagt:

„Jetzt komme ich zu Ihrem Spardiktat gegenüber dem Süden Europas. Ich will Ihnen einmal wirklich aufzählen, was dort angerichtet worden ist. Die Folgen sind – zunächst in diesen Ländern und jetzt auch bei uns – erheblich: Über 26 Millionen Bürgerinnen und Bürger in der EU sind arbeitslos. Millionen junge Menschen haben keine Perspektive: In Griechenland und Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei über 50 Prozent, in Italien bei 44 Prozent. In Griechenland bekommen nur 27 Prozent der Arbeitslosen Arbeitslosengeld. Beim Europäischen Gerichtshof habe ich die Folgen für Griechenland einmal konkret wie folgt benannt: Die Säuglingssterblichkeit stieg in der Zeit der Krise um 21 Prozent, die Kindersterblichkeit stieg um 43 Prozent, die HIV-Ansteckungsquote stieg um 52 Prozent. Die Selbstmordrate stieg um 37 Prozent. – Es tut mir leid, Frau Bundeskanzlerin, aber das ist das Ergebnis Ihrer Politik.“

Weiterlesen

Drucken

This page as PDF

Es ist Frühling im Lande

Foto: Ludger Elmer

An jenem Morgen bin ich eine Stunde früher aufgestanden. Die Lokomotivführer der Deutschen Bahn haben gestreikt, der Fahrplan der Münchner S-Bahn war ausgedünnt. Die Wartenden an der S-Bahn machen ihrem Ärger Luft. Ich frage, ob sie einen Vertrag, also eine Zeitkarte, mit der Deutschen Bahn oder mit der Gewerkschaft abgeschlossen haben? Sie schauen mich verständnislos an. Weiterlesen

Drucken

This page as PDF

Mehr Geld für Erzieherinnen und Sozialpädagoginnen gesellschaftlich erforderlich

Streikdemo am 18.05.2015 in München

Jetzt ist die Schlichtung vereinbart, der Streik in städtischen Kitas, den Jugendämtern wird für zwei Wochen ausgesetzt. Der berechtigten Forderung von ver.di, die Berufe aufzuwerten, haben die kommunalen Arbeitgeber kein substanzielles Angebot gegenübergestellt.

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagt Wassilios Fthenakis, Leiter des Instituts für Frühpädagogik in München auf die Frage, ob er die Forderungen für berechtigt hält:

Natürlich, ich verstehe sie außerordentlich gut. Sie tragen eine enorme Last. Ich habe in diesem Jahr wieder in mehreren Kindergärten hospitiert, und ich bewundere jede Fachkraft, die diese Belastungen aushält. (…)
Die Einrichtungen sind unterfinanziert und unterbesetzt, hinzu kommt der gestiegene Verwaltungsaufwand. Zusätzlich bringen auch die Kinder mehr Herausforderungen mit: Scheidungen, Armut, Migrationshintergrund. In einer Kita in Hannover zum Beispiel kommen heute über 50 Prozent der Kinder aus Migrantenfamilien. Dann wird zusätzliche sprachliche Förderung nötig, und darauf sind viele Erzieher nicht ausreichend vorbereitet.

Weiterlesen

Drucken

This page as PDF

Thomas Piketty, Das Kapital im 21. Jahrhundert

Die Aussagen auf der Rückseite des Buchumschlages sprechen für sich, sollen allerdings auch werben und Aufmerksamkeit erzeugen:
„Diese Buch wird die Ökonomie verändern und mit ihr die ganze Welt“. (Paul Krugman, Nobelpreisträger)
„Es ist DAS Buch, das die Welt im Sturm erobert hat.“ (The Economist)
„Eine brillante Erzählung über Reichtum und Armut.“ (Süddeutsche Zeitung)

Aber auch die Rezensionen in den verschiedenen Medien loben in hohen Tönen. Die TAZ sagt, es sei ein „umstürzlerischer Werkzeugkasten“, den Thomas Piketty in seinem Buch „Das Kapital des 21. Jahrhundert“ empfiehlt, um die weltweite Ungleichheit von Vermögen und Einkommen, die das Ergebnis von kapitalistischer Marktwirtschaft ist, abzubauen. Weiterlesen

Drucken

This page as PDF

Afrikanische Revolution

Foto: Vito Manzari

Wie viele Flüchtlinge und Asylbewerber werden in diesem Jahr nach Deutschland kommen? Es werden sicherlich doppelt soviel sein wie im letzten Jahr, da waren es ca 250.000. Unterdessen erklären viele Gemeinden, dass schon bald die Grenze der Aufnahmefähigkeit erreicht sein wird.

Die gesellschaftliche Diskussion über die wirklichen Ursachen der Flüchtlingsbewegung hat aber noch gar nicht richtig begonnen. In zwei Leserbriefen an die Redaktion der SZ fand ich dazu allerdings Bemerkenswertes. Weiterlesen

Drucken

This page as PDF