Egon Bahr, einer der Architekten von Willy Brandts Ostverträgen, referierte unlängst vor einer Schulklasse: „In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten.“
Siehe: Mathias Bröckers, Paul Schreyer, Wir sind die Guten, Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren, Westend Verlag, 2014, S. 19
Überschrift von Kapitel 4: “Öl, Gas und Sicherheit: Willkommen in Pipelinistan”
Wenn wir die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen in Libyen, in Syrien, im Irak, in Afghanistan, in der Ukraine sehen, müssen wir also die Interessen der involvierten Staaten betrachten. Diese sind geprägt von den Rohstoffvorkommen im eurasischen Raum, einschließlich der heutigen Anrainerstaaten Russlands, wie Georgien, Kasachstan, Turkmenistan.
Während Wirtschaft und Gesellschaft der EU–Staaten hochgradig abhängig sind von Energieimporten aus diesen Regionen, basiert der wirtschaftliche Aufschwung Russlands nach den 90er Jahren vorwiegend auf den verstaatlichten Einnahmen seiner Rohstoffexporte.
Mittlerweile zieht sich ein Netz von geplanten oder im Bau befindlichen Erdöl- und Erdgaspipelines durch Eurasien bis hin nach Ost- und Mitteleuropa. Weiterlesen