Flüchtlinge – Muslime – Feinde???

Foto: Belal Khan

Mein Eindruck ist, dass gerade nach den Ereignissen in Köln die Narrative, Muslime gehören nicht zu uns, sind nicht integrationsfähig etc. öffentlich zu wenig hinterfragt werden, obwohl sie nicht haltbar sind. Im Zuge der Aggressivität von Pegida und AfD werden politisch-ökonomische Ursachen jetzt viel leichter umgedeutet in religiös-nationale. Die Debatte verschiebt sich aktuell zunehmend nach rechts. Ich finde das hoch gefährlich,

Die Stimmen der MigrantInnen bzw. Menschen mit Migrationshintergrund werden dabei unter den Stereotypen, die eine lange und bittere rassistische Tradition in Deutschland und Europa, viel zu wenig wahrgenommen – und das, obwohl die Politik schon vor mehr als zehn Jahren endlich anerkannt hat, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Wenn wir ihnen, die schon lange bei uns leben bzw. hier geboren und/oder aufgewachsen sind, aber zuhören, bekommen wir einen anderen, bereichernden Blick auf uns – verbunden damit, dass die Sorgen um den Zusammenhalt dieser Gesellschaft zunehmen. Auch deshalb, weil die PolitikerInnen den rechten Vereinfachungen und der damit verbundenen Hetze kaum etwas entgegenzusetzen wissen und ganz nebenbei demokratische Rechte einschränken und Grundrechte unserer Verfassung beschädigen.

Ich bin in den letzten Tagen auf drei für mich höchst interessante Beiträge gestoßen. In den nachfolgenden Texten kommen entsprechend kluge Menschen mit Migrationshintergrund zu Wort. Weiterlesen

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Varoufakis entschlossen, ein Europa der Menschen aufzubauen

Bereits im letzten Jahr hatte Yanis Varoufakis einen Vorschlag zur Lösung der Eurokrise vorgelegt, den wir hier vorgestellt hatten. Gerade erst ist Varoufakis hier in München gewesen, zu einem Gespräch mit Alt-OB Christian Ude in der Muffathalle. „Under Construction: Europe“, so der Titel. Varoufakis sorgt sich eindeutig um den Zustand Europas und der EU. Anlass genug, sich etwas näher mit seiner neuen Bewegung „Demokratie in Europa“ zu beschäftigen, die er am 9. Februar in Berlin vorstellt.

Ein Beitrag von , Pressenza

Letzten Juli trat Varoufakis von seinem Posten als Finanzminister zurück, um zu verhindern, ein Hindernis für eine Einigung zwischen Griechenland und Europa zu werden, zumindest erklärte er das zu diesem Zeitpunkt. Der wahre Grund aber, wie er später zugab, war, dass er nicht mit dem dann folgenden Deal einverstanden war. Seit der Unterwerfung der griechischen Regierung an die Forderungen der Troika, ist nur noch wenig zu sehen von den Projekten des zurückgetretenen Ministers, welche er denen vorschlug, die dann Griechenland ein drittes Rettungspaket aufzwangen, mit Bedingungen, die sogar noch zerstörerischer waren als das ursprünglich geplante. Weiterlesen

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Naomi Klein, Die Entscheidung, Kapitalismus vs. Klima (2)

Foto: Hummelhummel

Kapitel 2 des Buches trägt die Überschrift „Heißes Geld – Wie der Marktfundamentalismus den Planeten aufheizt“.

Naomi Klein beginnt dieses Kapital mit einem netten Aufmacher. Sie zitiert die UN-Botschafterin der Republik Nauru, Marlene Moses:

Wenn die Politik nicht geneigt ist, die Wahrheit zu sagen, dann müssen wir wohl mehr Energie darauf verwenden, die Politik zu verändern. (S. 85)

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Köln Hauptbahnhof, Silvester 2015

Bild: i.sabah.de

Am Silvesterabend 2015 ist es in Köln am Hauptbahnhof zu schweren Ausschreitungen gekommen. Frauen sind mehrfach von jungen Männern, die als arabisch und nordafrikanisch aussehend bezeichnet wurden, sexuell belästigt und beraubt worden. Angeblich waren auch Flüchtlinge unter den Tätern. Die überforderte Polizei konnte kaum eingreifen und den Frauen Schutz bieten. In den Medien sind diese Ereignisse als neue Dimension des Rassismus gewertet worden.

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Naomi Klein: Die Entscheidung, Kapitalismus vs. Klima

S.Fischer Verlag

Ist der Klimawandel tatsächlich existent? Ist er vom Menschen gemacht? Wer beide Fragen mit Ja beantwortet, muss einräumen, dass es die menschliche Lebensweise ist, die den Klimawandel verursacht: die Art, wie wir wohnen, wie wir uns kleiden, was wir essen und wie wir uns bewegen. Dem Konsumverhalten gegenüber steht die Produktion und der Transport der Güter, erforderlich sind menschliche Arbeit, Kapital und Rohstoffe, die ausschließlich dem Wasser, dem Wald und dem Boden entnommen werden. Unabdingbar für Konsum und Produktion ist Energie, zum großen Teil gewonnen aus fossilen Brennstoffen, deren Nutzung den klimaschädigenden CO2 – Ausstoß hervorruft. Weiterlesen

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