Archiv der Kategorie: Volkswirtschaft

Kapitalismus in der Wachstumsfalle

Foto: Johannes Ortner

Erst heute bin ich auf einen interessanten Artikel von Ulrike Herrmann, Wirtschaftsredakteurin der taz, in der April-Ausgabe von Le Monde diplomatique gestoßen: „Über das Ende des Kapitalismus“. Schon mit dem Einstieg macht sie deutlich, in welchem derzeit unauflösbaren Dilemma wir feststecken.

Der Kapitalismus ist zum Untergang verdammt. Er benötigt Wachstum, aber in einer endlichen Welt kann es unendliches Wachstum nicht geben. Viele Kapitalismuskritiker frohlocken, sobald sie diese Prognose hören, doch darf man sich das Ende nicht friedlich vorstellen. Der Kapitalismus wird chaotisch und brutal zusammenbrechen – nach allem, was man bisher weiß.

Die Energieeinsparungen der letzten Jahrzehnte haben sich aufgrund des „Rebound Effect“ in der Summe nicht positiv ausgewirkt, unser Energieverbrauch ist durch mehr Konsum gestiegen. Herrmann beschreibt, warum uns all die vielen guten und sinnvollen Ansätze wie nachhaltiges Wachstum, wie Grundeinkommen, wie Gemeinwohlökonomie nicht aus der Wachstumsfalle befreien. Viele Ideen setzen beim individuellen Handeln, auf regionaler und lokaler Ebene an. Was fehlt, ist ein volkswirtschaftlich vernünftiger Ansatz. Weiterlesen

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Die SPD stramm auf neoliberalem Kurs

Foto: Rl91

Es ist schon erschreckend, wie wenig volks- und betriebswirtschaftlicher Sachverstand in den Spitzenleuten der Parteien vorhanden ist und wie wenig der gesunde Menschenverstand gefragt ist.
Das Traurige ist, dass die SPD hier noch mit schlechtem Beispiel vorangeht:
Da wird von sog. ÖPP (Öffentlich-Private-Partnerschaften) zur Finanzierung von Autobahnen geschwärmt, obwohl der Bundesrechnungshof bei 5 von 6 bisherigen Projekten diese als nicht wirtschaftlich angesehen hat. Weiterlesen

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Das Ende des Kapitalismus

Foto: Tim Reckmann (FotoDB.de)

Der Kapitalismus werde von sich aus, also von innen kollabieren, so sagt es Wolfgang Streeck voraus, auch wenn wir nicht wissen, was danach kommt.

Es bedarf weder der utopischen Vision einer alternativen Zukunft noch übermenschlicher Voraussicht, um auf den Gedanken zu kommen, dass der Kapitalismus seiner ‚Götterdämmerung‘ entgegensieht.

Wolfgang Streeck, deutscher Soziologe und emeritierter Direktor des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln, schildert in einem zweiteiligen Artikel in der Monatszeitschrift „Blätter für deutsche und internationale Politik“, wie er sich „Das Ende des Kapitalismus“ vorstellt. Weiterlesen

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Griechenland und die Schulden

Foto: Sani_Flickr

Wenn man sich die zahlreichen Kommentare in den Medien über die griechische Schuldenkrise in den letzten Wochen anschaut, dann kann man in vielfacher Hinsicht verzweifeln.

Verzweiflung Nr. 1

Die erste Verzweiflung überfällt einen, wenn man die Folgen der Austeritätspolitik der EU-Gremien unter maßgeblichem deutschen Einfluss sieht:
Die Troika hatte von Griechenland einen Haushaltsüberschuss von 4,5 % des Brutto-Inlandsprodukts (BIP) gefordert. (wohlgemerkt: die Maastricht-Kriterien liegen bei einem maximalen Defizit von 3 % des BIP.)
Also wurde von Rentenkürzungen bis zu Mindestlohn und Gesundheitsversorgung alles Denkbare eingespart mit der Folge, dass die Wirtschaftsleistung und damit die Steuereinnahmen noch weiter zurück gegangen sind und in der Folge die Verschuldung noch zunahm.
Seit 2010 weist der griechische Haushalt jedes Jahr Defizite zwischen 8,6 % und 12 % aus.
Und während die Staatsschulden von 2006 bis 2013 „nur“ um 41,8 % gestiegen sind, kletterten die Staatsschulden im Verhältnis zum BIP um 69,9 %. Je mehr gespart worden ist umso größer wurden die Schuldenberge. Weiterlesen

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Unbequeme Tatsachen kann man ja ignorieren …

Bild:  EuroCrisisExplained .co.uk / CC BY 2.0

Dieses Verhalten der Bundesregierung ist anscheinend schon vorhersehbar: Aus Anlass der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts durch den Bundeswirtschaftsminister am 28.01.2015 hat sich der Volkswirtschaftler Flassbeck aus dem Fenster gelehnt und darauf gewettet, dass eine wichtige Zahl aus diesem Bericht nicht genannt wird:
Wetten, dass …
….. und er hat gewonnen:
Wette gewonnen!
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