Erst heute bin ich auf einen interessanten Artikel von Ulrike Herrmann, Wirtschaftsredakteurin der taz, in der April-Ausgabe von Le Monde diplomatique gestoßen: „Über das Ende des Kapitalismus“. Schon mit dem Einstieg macht sie deutlich, in welchem derzeit unauflösbaren Dilemma wir feststecken.
Der Kapitalismus ist zum Untergang verdammt. Er benötigt Wachstum, aber in einer endlichen Welt kann es unendliches Wachstum nicht geben. Viele Kapitalismuskritiker frohlocken, sobald sie diese Prognose hören, doch darf man sich das Ende nicht friedlich vorstellen. Der Kapitalismus wird chaotisch und brutal zusammenbrechen – nach allem, was man bisher weiß.
Die Energieeinsparungen der letzten Jahrzehnte haben sich aufgrund des „Rebound Effect“ in der Summe nicht positiv ausgewirkt, unser Energieverbrauch ist durch mehr Konsum gestiegen. Herrmann beschreibt, warum uns all die vielen guten und sinnvollen Ansätze wie nachhaltiges Wachstum, wie Grundeinkommen, wie Gemeinwohlökonomie nicht aus der Wachstumsfalle befreien. Viele Ideen setzen beim individuellen Handeln, auf regionaler und lokaler Ebene an. Was fehlt, ist ein volkswirtschaftlich vernünftiger Ansatz. Weiterlesen