Archiv der Kategorie: Allgemeines

Wozu überhaupt noch Demokratie?

“Eine Demokratie haben wir schon lange nicht mehr… Das Herrschaftssystem ist nur noch formal eine Art Demokratie… Was hat die vermeintliche Volksherrschaft dem Volk gebracht? Ein in reinen Formalismen erstarrtes politisches System, in dem das Volk nichts zu sagen hat und das in Wahrheit eine Herrschaft über das Volk darstellt, hinter deren scheindemokratisch polierter Fassade soziale Ungerechtigkeit, Chancenungleichheit, Armut und soziales Elend sich ständig und unaufhaltsam weiter ausbreiten. Dem breiten Volk in allen entwickelten Demokratien geht es von Jahr zu Jahr immer schlechter.”

Wolfgang J. Koschnick auf TELEPOLIS.

Vielleicht sollte die Frage anders lauten: Wie könnte ein Herrschaftssystem aussehen, das besser ist als diese Art von Demokratie? Die Frage von Koschnick stellt erst mal nur das Vorhandene in Frage. Das ist richtig und wichtig als Denkanstoß. Um die Entwicklung der Staatsformen bzw. Herrschaftsformen weiter zu bringen, müsste danach die Suche nach den Ursachen (die in dem Artikel teilweise anklingen) und die Suche nach einem besseren System folgen.

Der Beitrag von Koschnick ist offensichtlich Teil einer umfangreichen Serie. Man darf daher gespannt sein, wie der Autor das Thema weiter entwickelt.

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Unsere Kultur – zum Frieden unfähig?

Anfangen möchte ich mit einem Zitat von Arno Gruen:

“Unsere Kultur macht es Menschen sehr schwer, ein eigenes freies Selbst zu entwickeln, weil sie das innere Erleben abwertet und Äußerlichkeiten wie Besitz und Status zum Maßstab des persönlichen Selbstwertes erhebt. Gleichzeitig sind in dieser Kultur Gewalt, Dominanzstreben und Rivalität als “positive” menschliche Qualitäten verankert. Zugespitzt könnte man sagen: Wer im Konkurrenzkampf um Status und Besitz gewinnt, darf sich als stark und bedeutungsvoll erleben.Die “Verlierer” jedoch, die sich – aus welchen Gründen auch immer – keinen Anteil sichern können, werden als unbedeutend und weniger wert angesehen.”

Arno Gruen: “Ich will eine Welt ohne Kriege”, Klett-Cotta

Unsere Kultur und unser Wirtschaftssystem setzen auf Konkurrenz statt Kooperation. Wer gewinnt, ist ein Held. Helden sind ganz wichtig, mit ihnen kann man sich identifizieren, gerade weil kaum noch Platz für Mitgefühl bleibt. Flüchtlinge, die in Mittelmeer ertrinken; griechische Mütter, die kein Geld haben, um mit ihrem Neugeborenen zum Kinderarzt zu gehen, weil das öffentliche Krankenversicherungssystem nahezu zusammengebrochen ist; Flaschen sammelnde Hartz-IV-EmpfängerInnen in München – kein Platz für Mitgefühl und Solidarität.

Gewalt wird in unserer Gesellschaft heroisiert, spätestens nach 9/11 begann der Krieg gegen den Terror, der Kampf “Gut” gegen “Böse”. Wer einen Terroristen tötet, ist ein Held. Militärisches Eingreifen in Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien gehören zum politischen Handwerk des Westens, sind also auch Teil unserer Kultur. Das Erbe von 500 Jahren europäischer Kolonialgeschichte schimmert da mehr als deutlich durch. Weiterlesen

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Kommen wir miteinander ins Gespräch

Regionale Gesprächkreise
Schon im Jahr 2009 sind wir dem Aufruf von Albrecht Müller und Wolfgang Lieb von den NachDenkSeiten gefolgt und haben hier in München einen regionalen Gesprächskreis ins Leben gerufen. Wir treffen uns in etwa einmal monatlich. Mehr dazu hier:

Und hier ist auch die Idee für den Blog entstanden – unter Bezugnahme auf die NachDenkSeiten, aber unabhängig davon. Wir wollen auch öffentlich diskutieren, Sie teilhaben lassen.

Wir sind gespannt, was aus dieser kleinen Pflanze entstehen wird.

 

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