Die USA DÜRFEN sich nicht aus Syrien zurückziehen. Nicht jetzt!
Sie haben schließlich viele Milliarden Steuergelder zur direkten und indirekten Finanzierung des Kriegs in Syrien ausgegeben. Das Geld muss sich ja auch lohnen! Die USA dürfen sich nicht aus Syrien zurückziehen, sonst würde Präsident Trump ja zu recht kritisiert, weil er das von Obama begonnene Geschäftsmodell sprichwörtlich in den syrischen Sand gesetzt hätte. Glücklicherweise hat Trump zu Allem fähige Berater aus Militär, Geheimdiensten und nicht zuletzt der Waffenindustrie, die ihn auf den rechten Weg bringen werden. Es geht schließlich um die Bewahrung unserer westlichen kapitalistischen Werte!
Ein Land wie Syrien, das den USA nicht freiwillig zu Diensten ist, mit Destabilisierung, Regime Change und Krieg zu überziehen ist ja nur die Einleitung zum eigentlichen Geschäft. Wenn es für die Zielerreichung notwendig ist, das jeweilige Land in Schutt und Asche zu legen, ist das letztlich nur förderlich für das Geschäft. Schließlich muss das Land anschließend ja auch wieder aufgebaut werden. Zumindest bestimmte Teile des Landes, die für den Geschäftserfolg notwendig sind. Je mehr Zerstörung erfolgt ist, desto besser kann anschließend am Wiederaufbau der Infrastruktur verdient werden. Diese Zerstörung kann man natürlich auch von (gut geschmierten) “Partnern” erledigen lassen, die dafür mit dem Prädikat “moderat” ausgezeichnet werden.
Bis hierhin sind erst mal nur Kosten aufgelaufen. Wenn dann letztendlich jeder Widerstand zusammengebrochen ist, kann das Verdienen beginnen! Das ist ja das einzige Ziel im Kapitalismus. Der Wiederaufbau eines ganzen Landes ist aufwendig und erfordert riesige Kapazitäten. Das kann ein weitgehend zerstörtes Land nicht leisten. Es braucht also große “Hilfe” von außen. In Ermangelung einer handlungsfähigen lokalen Regierung übernehmen dann die USA und evtl. Verbündete gerne die Aufgabe, die Infrastruktur soweit wieder aufzubauen, wie das für künftige Geschäfte sinnvoll ist. Vorrangig sind dabei natürlich die Teile der Infrastruktur, die für die Gewinnung von Bodenschätzen benötigt werden. Die benötigt das zu rettende Land schließlich, um die großzügige Hilfe der USA und anderer “Helfer” zu bezahlen!
Wenn dann die Bodenschätze den Besitzer gewechselt haben, könnten alle glücklich sein: Das jeweilige Land hat keine Diktatur mehr, sondern die Demokratie. Das muss aber nicht nachgewiesen werden, sondern wird als selbstverständlich vorausgesetzt. Die USA bringen IMMER die Demokratie. Den Preis dafür (nichts ist kostenlos) nehmen sich die USA sich schon selbst, darum braucht sich die neue Regierung des betroffenen Landes nicht zu kümmern. Auch der neuen Regierung wird es gut gehen, dafür sorgt schon die “Großzügigkeit” der USA gegenüber ihren “Freunden” in der neuen Regierung!
Das aktuelle Problem in Syrien ist leider, dass die syrische Regierung immer noch Widerstand leistet. Außerdem hat sie verkündet, dass nur solche Länder am Wiederaufbau beteiligt werden sollen, die im Krieg zur syrischen Regierung gehalten haben. Dann würden ja viele westliche Länder leer ausgehen und müssten ihre Investitionen in den Krieg abschreiben! Das geht natürlich nicht, so funktioniert der Kapitalismus nicht! Gut, dass Trump seine Berater hat, die ihn sicherlich von einem vorzeitigen Rückzug aus Syrien abhalten werden. Alles nur im Sinne der Demokratie und einem ungestörten Funktionieren der Weltwirtschaft. Und auch im Sinne von Deutschland, Frankreich, England und anderen Ländern, die Syrien “helfen” wollen.
Vielen Ländern wurde schon diese selbstlose Hilfe zur Demokratie durch die USA zuteil. Andere Länder warten noch darauf und hätten dringend Hilfe nötig. Natürlich gibt es für diese Länder Entwicklungshilfe! Und da Unternehmer mehr von Wirtschaft verstehen, als Regierungen, schickt man Unternehmer in diese Länder und unterstützt diese mit Steuergeldern bei ihrer “Entwicklungshilfe”. Leider funktioniert diese Hilfe meist nicht gut. Trotz großzügiger Lieferung von hoch subventionierten Milch- und Fleischprodukten schaffen diese Länder es nicht, eigene industrielle Produktionen aufzubauen. Aber das liegt natürlich an deren eigener Unfähigkeit und Korruption!
Und warum funktioniert bei diesen letzteren Ländern das Modell der Demokratisierung nicht, wie bei so vielen anderen Ländern bisher? Nun, auch eine Demokratie nach westlichem Muster braucht eine wirtschaftliche Grundlage. Demokratie muss man sich leisten können! Und wenn ein Land keine interessanten Bodenschätze zu bieten hat (oder sich diese schon im Besitz von US-Konzernen befinden) lohnt es sich leider auch nicht, diesem Land die Demokratie zu bringen. Dann müssen diese Länder leider ohne die USA auskommen…
Bildquelle: Klaus Stuttmann[2]
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