Der Bürgerkrieg der ukrainischen Armee gegen die Separatisten im Osten des Landes dauert nun schon einige Monate und laut westlichen Einschätzungen ist er militärisch nicht zu gewinnen. Da springen die USA ein und planen, Waffen an die Ukraine zu liefen, um so, wie sie sagen, das Gleichgewicht zur russischen Unterstützung der Aufständischen herzustellen. Die baltischen Staaten und Polen sind ebenfalls dafür, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen.
Ist der Plan der USA globalpolitisch begründet oder stecken auch wirtschaftliche Motive dahinter? Wie SPON [1] berichtet, sind die USA der größte Waffenexporteur der Welt. In einem leicht schrumpfenden Weltmarkt (minus 2% im Jahr 2013) gingen die Exporte der USA allerdings um 4,5% zurück. Die Gründe dafür liegen in den Haushaltsproblemen der USA und in ihrem schwindenden kriegerischen Engagement im Irak und in Afghanistan. Russlands Waffenexporte sind dagegen gewaltig gestiegen, im Jahr 2013 um 20%.
Diese derzeitige Entwicklung der Rüstungsexporte muss aber in den Gesamtzusammenhang gestellt werden und die Frage ist, wie sehen denn die absoluten Zahlen der einzelnen Staaten und der NATO bei den Rüstungsausgaben aus?
SIPRI, das Stockholm International Peace Research Institute, veröffentlichte im April 2014 [2] die weltweiten Rüstungsausgaben im Jahre 2013: Danach ist die USA einsamer Spitzenreiter mit 640 Mrd US-$, gefolgt von China (188), Russland (88), Saudi-Arabien (67), Frankreich (61), Großbritannien (58) und Deutschland (49). Betrachten wir die Zahlen im bündnispolitischen Zusammenhang, ergibt sich ein deutliches Übergewicht der NATO (darin USA, Frankreich, GB und Deutschland mit insgesamt 808 Mrd US-$) gegenüber dem russischen Wehretat von 88 Mrd US-$.
Zurück zu den Waffenexporten, nämlich den deutschen: Was mich immer wieder bei diesen Zahlen überrascht, Hauptabnehmer ist die USA, an dritter Stelle liegt Israel und Rang 2 belegt weiterhin Griechenland.