Archiv für den Monat: August 2014

Kurz-Rezension: „Perspektiven einer nachhaltigen Entwicklung“

Kurze Rezension zum Buch „Perspektiven einer nachhaltigen Entwicklung – Wie sieht die Welt im Jahr 2050 aus?“

Herausgegeben von Harald Welzer und Klaus Wiegandt, Fischer TB

Ein Buch, das einen etwas anderen Weg beschreibt als die meisten Bücher, die sich mit dem Ende der Wachstumsgesellschaft, den Folgen immer weiter steigender Energieverbräuche und den herrschenden neoliberalen Glaubenssätzen beschäftigen. Weiterlesen

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Was ist Kundenkapitalismus?

Der Online-Händler Amazon ist bei vielen Kunden sehr beliebt. Er bietet eine große Warenauswahl, liefert schnell und zuverlässig und gewährt großzügige Garantien und Rückgaberechte. Die Waren sind sehr preisgünstig.
Amazon ist damit ein typischer Vertreter des Kundenkapitalismus. Er richtet die Produktion, die Logistik, die Preispolitik, den Service auf die maximale Befriedigung des Kunden aus.
Amazon macht 75 Mrd. Dollar Umsatz im Jahr, aber kaum Gewinn, erwirtschaftete in den letzten Quartalen sogar Verlust.
Wie geht das? Optimaler Service, hohe Kundenbindung und dann doch Verluste?
Ziel von Amazon ist die Abhängigkeit der Kunden von der Firma sicherzustellen. So wie wir „googeln“ schon als Verb für die Internetsuche benutzen, obwohl es einige andere Suchmaschinen gibt, so ist der Name Amazon für uns schon fast ein Synonym für den Online-Einkauf.
Wo sind aber die Folgen unserer bereitwilligen Zusammenarbeit mit Amazon?
Andreas Zielcke sagt in der SZ vom 12.8.2014, Teil Feuilleton, in seinem Artikel mit dem Titel „Jede Gefälligkeit rächt sich“:

„Zu den unliebsamen Folgen gehören […] die Zerstörung etwa des stationären Einzelhandels und nicht zuletzt die Schinderei und Ausbeutung des Logistikpersonals, das dem Kunden so überaus perfekt die gewünschte Ware besorgt.“

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Argentinien und die Schulden: Geierfonds fressen Menschenrechte

Argentinien ist wohl wieder zahlungsunfähig. Und das, obwohl erstens Geld für den Schuldendienst für Anleihen nach dem Schuldenschnitt nach der Staatspleite 2001 bereits bei US-Banken eingegangen ist und zweitens noch Devisenreserven in Milliardenhöhe bestehen. Wie das geht, hat Jens Berger auf den NachDenkSeiten unter dem wunderbar zutreffenden Titel „Argentinien und die Aasgeier auf den Finanzmärkten und in den Redaktionsstuben“ beschrieben:

Nachdem ein New Yorker Gericht dem Staat Argentinien in der letzten Woche untersagte, seine Gläubiger zu bedienen, steht Argentinien vor dem technischen Staatsbankrott. Dies geschah alles vor dem Hintergrund, dass einige Hedgefonds (sog. Vulture-Fonds (auf deutsch: Aasgeier-Fonds)) das große Geschäft mit argentinischen Ramschanleihen aus der Zeit vor 2001 witterten und den südamerikanischen Staat durch skurrile Gerichtsurteile in die Knie zwingen wollen. Eigentlich sollte dies doch ein Paradebeispiel für die Auswüchse eines zerstörerischen Finanzkapitalismus sein und dementsprechend kommentiert werden. Eigentlich. Ein großer Teil der deutschen Medien schlägt sich jedoch „erwartungsgemäß“ auf Seiten der Aasgeier.

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Schockierende Zahlen aus den USA

DIese Woche Mittwoch erschien in der SZ, im Wirtschaftsteil, S.17, ein Artikel mit der Überschrift „Armes Amerika“.
Darin werden die Ergebnisse einer großen Studie, die die Federal Reserve, die Notenbank der USA in Auftrag gegeben hat und in der nach der Finanzlage in den Haushalten gefragt wird, dargelegt. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  •  „Nur 48 Prozent der Amerikaner könnten in einem Notfall kurzfristig 400 Dollar aufbringen, ohne sich irgendwo Geld zu borgen oder etwas zu verkaufen.“
  •  „45 Prozent haben am Ende des Monats kein Geld übrig, das sie sparen könnten.“
  •  „Ein Drittel der Befragten hat Arztbesuche oder Medikamentenkäufe aufgeschoben, weil das Geld fehlte.“
  • „42 Prozent der Amerikaner gaben in der Umfrage an, dass sie wegen der Finanzkrise größere Käufe verschieben mussten.“
  •  „36 Prozent planen, dass sie später in Rente gehen als ursprünglich angepeilt.“
  •  „31 Prozent aller Befragten sagten, dass sie überhaupt keine Altersersparnisse oder Rentenansprüche haben.“
  • „Zwei Drittel aller Studenten müssen einen Kredit aufnehmen.“
  •  „Von den Menschen mit Studienschulden haben laut der Fed-Umfrage sogar 44 Prozent auf Arztbesuche oder sonstige Behandlungen verzichtet.“
  •  „Gerade mal ein Drittel der Amerikaner zwischen 18 und 59 Jahren hat genug Ersparnisse, um im Notfall drei Monate lang ihre Ausgaben bewältigen zu können.“
  •  „ … Ökonomen haben berechnet, dass das reichste Prozent der amerikanischen Bevölkerung zwischen 35 und 37 Prozent des gesamten Vermögen des Landes besitzen.“

Das sind wahrlich alarmierende Zahlen! Wie diese wohl bei uns aussehen?
Quelle: SZ vom 13.8.2014, S.17

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Schachspielen mit der Ukraine

Die Ost–Erweiterung der NATO ist seit 1990 stetig vorangeschritten. Die baltischen Staaten, Polen und Ungarn, Tschechien und die Slowakei, Rumänien und Bulgarien, die alle Mitgliedsstaaten im damaligen sog. Ostblock waren, sind heute Mitglieder in der NATO. Vor diesem Hintergrund ist der Bürgerkrieg in der Ukraine einzuordnen.
Welches sind die wirklichen Ziele des Westens, der NATO, der USA im Konflikt um die Ukraine?
Der Publizist und Geschichtsphilosoph Hauke Ritz hat sich intensiv mit den Werken von Zbigniew Brzezinki befasst.

” Der 1928 in Warschau geborene Zbigniew Brzezinski gilt neben Henry M. Kissinger und Samuel P. Huntington als graue Eminenz unter den US-Geostrategen. Er trägt durch seine Beratertätigkeit für US-Präsident James Carter von 1977 bis 1981 u. a. eine Mitverantwortung an der Talibanisierung Afghanistans, unterstützten die Vereinigten Staaten doch die Mudschaheddin massiv im Kampf gegen die UdSSR. Nach Brzezinskis Bekunden wollten die USA die Sowjetunion in die »afghanische Falle« locken und ihnen so »ihr Vietnam« bereiten. Heute ist er Professor für Amerikanische Außenpolitik an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, Berater am Zentrum für Strategische und Internationale Studien (CSIS) in Washington D.C. und Verfasser von politischen Sachbüchern. Daneben betätigt sich Brzezinski als Berater für mehrere große US-amerikanische und internationale Unternehmen. Unlängst geriet er wieder in die Schlagzeilen, als über die Medien verbreitet wurde, daß er in das außenpolitische Team des US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama eingetreten ist.”

Quelle: AG Friedensforschung

Hier ein Auszug aus einem Artikel von Hauke Ritz, der im Hintergrund veröffentlicht wurde. Weiterlesen

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