Schlagwort-Archive: Eurokrise

Offener Brief an den Bundesvorstand der SPD

Foto: blu-news.org

Offener Brief an den Bundesvorstand der SPD,
Herrn Vorsitzenden Sigmar Gabriel!

Es ist nicht gerade einfach in diesen Zeiten, Sozialdemokrat zu sein. Die Regierungsverantwortung in der Großen Koalition hat die SPD immerhin zu einigen sozialen Korrekturen genutzt (Müttergeld, Rente mit 63, Mietpreisbremse, Mindestlohn).

Aber die Wählergunst profitiert nicht davon und schon haben die SPD-Minister Themen durchgesetzt, die Arbeitnehmer- und Verbraucherrechte beeinträchtigen, im Tarifeinheitsgesetz, welches das Streikrecht limitiert und in der Vorratsdatenspeicherung, die aus jedem Bürger einen Verdächtigen macht.

Damit läuft die SPD Gefahr, weiter an Boden zu verlieren, sollte es nicht gelingen, das sozialdemokratische Profil eindeutig zu schärfen. Nicht die CDU nähert sich der SPD an, sondern die Sozialdemokraten sind es, die immer mehr in die Mitte rücken.

Bezeichnend ist, dass bei der Wahl zum Landesvorsitzenden in Bayern der Herausforderer Walter Adam mit drei inhaltlichen Kernthemen zur Austeritätspolitik, zur Vorratsdatenspeicherung und zu TTIP über 30% der Stimmen für sich gewinnen konnte und so dem Vorsitzenden Florian Pronold, der für eine stärkere Zusammenarbeit mit der CSU geworben hatte, ein gehöriger Denkzettel verpasst wurde.

Nachstehend führe ich einige Punkte auf, die die SPD-Führung beherzigen muss, um ein Absinken unter die 20% – Marke zu vermeiden: Weiterlesen

Drucken

This page as PDF

Faktencheck Hellas

Foto: Iakovos Hatzistavroun iakovos@eexi.gr

Gregor Gysi hatte am 18.10.2014 im Bundestag gesagt:

„Jetzt komme ich zu Ihrem Spardiktat gegenüber dem Süden Europas. Ich will Ihnen einmal wirklich aufzählen, was dort angerichtet worden ist. Die Folgen sind – zunächst in diesen Ländern und jetzt auch bei uns – erheblich: Über 26 Millionen Bürgerinnen und Bürger in der EU sind arbeitslos. Millionen junge Menschen haben keine Perspektive: In Griechenland und Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei über 50 Prozent, in Italien bei 44 Prozent. In Griechenland bekommen nur 27 Prozent der Arbeitslosen Arbeitslosengeld. Beim Europäischen Gerichtshof habe ich die Folgen für Griechenland einmal konkret wie folgt benannt: Die Säuglingssterblichkeit stieg in der Zeit der Krise um 21 Prozent, die Kindersterblichkeit stieg um 43 Prozent, die HIV-Ansteckungsquote stieg um 52 Prozent. Die Selbstmordrate stieg um 37 Prozent. – Es tut mir leid, Frau Bundeskanzlerin, aber das ist das Ergebnis Ihrer Politik.“

Weiterlesen

Drucken

This page as PDF

Macht ohne Kontrolle – Die Troika

Besonders sehenswert, nur 7 Tage in der Mediathek!
Die Nachdenkseiten haben auf diese Recherche des Wirtschaftsjournalisten und Bestseller-Autors Harald Schumann hingewiesen:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=25163#h19

Aber es ist noch schlimmer, als es die Anmoderation der Nachdenkseiten vermuten lässt. Die Aktivitäten der Troika müssen wohl teilweise auch kriminell genannt werde: Mit viel Druck durchgesetzte Maßnahmen zu Lasten der Bevölkerung (das wissen wir schon), aber auch zu Lasten von Staaten und zugunsten von Konzernen und Investoren. Maßnahmen, die nicht der wirtschaftlichen Gesundung der Defizit-Staaten dienen, sondern deren Situation noch verschlimmern. Als Konsequenz fordert Schumann eine juristische Aufarbeitung dieser Machenschaften. Ob Finanzminister Schäuble diese Aufklärung und Aufarbeitung genauso penetrant verlangen wird, wie die Rückzahlung der griechischen Schulden?
http://www.arte.tv/guide/de/051622-000/macht-ohne-kontrolle-die-troika

Drucken

This page as PDF

Unbequeme Tatsachen kann man ja ignorieren …

Bild:  EuroCrisisExplained .co.uk / CC BY 2.0

Dieses Verhalten der Bundesregierung ist anscheinend schon vorhersehbar: Aus Anlass der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts durch den Bundeswirtschaftsminister am 28.01.2015 hat sich der Volkswirtschaftler Flassbeck aus dem Fenster gelehnt und darauf gewettet, dass eine wichtige Zahl aus diesem Bericht nicht genannt wird:
Wetten, dass …
….. und er hat gewonnen:
Wette gewonnen!
Weiterlesen

Drucken

This page as PDF

Offener Brief an den CDU-Abgeordneten Carsten Linnemann

Sehr geehrter Herr Linnemann!

Mit großem Interesse habe ich ihre Diskussion mit Prof. Peter Bofinger in der Phönix-Runde am 17.11. (von 22:28 bis 22:48 Uhr Originalzeit / MEZ) verfolgt. Zunächst habe ich Ihren Mut bewundert, sich dem Volkswirt Bofinger in einer Diskussion zu stellen. Nachdem ich aber nun festgestellt habe, dass sie in Volkswirtschaftslehre promoviert haben, ist mein Verständnis für Ihre Argumentation noch einmal gesunken. Ich will versuchen, das in einigen Punkten auszudrücken: Weiterlesen

Drucken

This page as PDF