So brutal ist die Anti-Griechen-Kampagne

„Gerade einmal 100 Tage ist die griechische Regierung jetzt im Amt, aber es ist mittlerweile schon längst sonnenklar, dass die tonangebenden Eliten in der Eurozone nicht gewillt sind, auch nur den geringsten kleinsten Kompromiss mit einer Linksregierung zu machen, die ihre bisherige Politik in Frage stellt.“

Ein sehenswertes Video von Robert Misik auf derstandard.at.

Dazu passt auch sein Blogeintrag „Varoufakis benimmt sich echt unmöglich (behaupten anonyme Quellen)…“, der sich ebenfalls mit dem Infokrieg gegen die griechische Regierung beschäftigt.

Der Punkt ist also: Alles, was Sie über angebliches fragwürdiges Verhalten von Varoufakis wissen, ist ziemlich sicher von den immer gleichen vier, fünf, vielleicht auch zehn Leuten gestreut, die immer anonym zitiert werden, was ja auch den praktischen Vorteil hat, dass nicht auffällt, dass es immer die selben Leute sind.

Es wird auch immer gestreut, die griechische Regierung und Varoufakis besonders würden keine konkreten Vorschläge auf den Tisch legen. Das ist schon richtig: Die “konkreten Vorschläge”, die Schäuble und seine Satrapen Djisselbloem, Schelling & Co. gerne auf den Tisch vorfinden würden, legt die griechische Regierung nicht vor. Würde sie Vorschläge zu weiteren Rentenkürzungen und anderen krisenverschärfenden Maßnahmen auf den Tisch legen, wären die Eurozonen-Finanzminister durchaus zufrieden. Solange sie das nicht tun, wird dann gesagt, sie hätten keine konkreten Maßnahmen auf den Tisch gelegt.

Es ist mehr als bedenklich, wie viel Macht offensichtlich Merkel und Schäuble innerhalb der EU besitzen und wie mit Regierungen von den kriselnden EU-Ländern umgegangen wird, wenn sie es wagen, sich dem Diktat von Austerität, von Kürzungen, von Abbau der Sozialleistungen, der Gewerkschaftsrechte etc. zu widersetzen.

Misiks Frage ist berechtigt. Wie soll man es nennen, wenn nicht Putsch?

Beitrag versenden

Drucken

This page as PDF