Digitale Arbeit und Industrie 4.0

24. ISW-Forum am 16. Juli 2016 in München

DGB-Haus, Schwanthalerstr. 64

Nach Mechanisierung, Elektrifizierung und Informatisierung der Arbeitswelt wird jetzt eine 4. industrielle Revolution ausgerufen: die digitale Vernetzung aller Arbeitsbereiche, von Zulieferern und Kunden über das Internet mit den neuen Möglichkeiten mobil einsetzbarer Hardware und angetrieben durch Konzepte der Künstlichen Intelligenz.

Der Kapitalseite geht es darum, die neuen Technologien als Rationalisierungsstrategie einzusetzen mit der Perspektive vollautomatisierter Produktionsprozesse und menschenleerer Fabriken. Gewerkschaften und Betriebsräte haben demgegenüber ins Feld zu führen, dass nicht Kostensenkungen oder Produktivitätssteigerungen bei der digitalen Arbeitswelt 4.0 im Vordergrund stehen dürfen, sondern das Interesse der Beschäftigten an der Humanisierung der Arbeitswelt mit Hilfe der neuen Techniken.

Es geht also um Grundfragen unserer menschlichen und sozialen Existenz: Wie werden die Auswirkungen auf Quantität und Qualität der Beschäftigung sein? Wie kann der Abbau und die weitere Prekarisierung von Arbeitsplätzen gestoppt und umgekehrt werden? Wie können die immensen Produktivitäts- und Wohlstandszuwächse umgelenkt werden auf die Finanzierung der anstehenden sozialen Aufgaben, zur Entwicklung eines leistungsstarken Sozialstaates? Wie können die „Subalternen“ zu Subjekten von 4.0 werden und nicht zu Objekten von Algorhythmen, die von den Herren der digitalen Kommunikation festgelegt werden?

Die Referenten sind:

Dr. Hans-Jürgen Urban – geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, zuständig für die Funktionsbereiche Sozialpolitik sowie Arbeitsgestaltung und Qualifizierungspolitik:
Digitale Arbeit: Rationalisierungsstrategie des Kapitals oder Humanisierungspotential für die Beschäftigten?

Thomas Hagenhofer – Mitglied im Verdi-Arbeitskreis Medienberufe:
Leere Fabrikhallen? Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Beschäftigung.

Marcus Schwarzbach – Berater für Betriebsräte:
Digitalisierung und Arbeitszeit: Work around the clock?

ISW-Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V.
www.isw-muenchen.de

Eintritt: 5 EUR / ermäßigt 3 EUR

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